- Gardinen dienen nicht nur zum Sichtschutz, sondern können dekorativ eingesetzt werden. Damit Sie schön strahlend bleiben, sollten sie regelmäßig gepflegt und gewaschen werden.
- Gardinenstoffe sind zumeist sehr empfindlich und müssen daher immer schonend behandelt werden. Die meisten Arten können Sie problemlos in der Waschmaschine waschen. Benutzen Sie für weiße Gardinen spezielles Gardinenwaschmittel. Auch einige Hausmittel können eingesetzt werden, um Vergrauungen und Vergilbungen loszuwerden.
- Vor allem empfindliche Stoffe können unter einer normalen Maschinenwäsche leiden. Suchen Sie in diesen Fällen am besten eine professionelle Reinigung auf.
Strahlend weiße Gardinen schmücken jedes Fenster und jeden Raum. Nach einiger Zeit bekommen Sie jedoch durch Staub und Schmutz einen unschönen Grauschleier. Spätestens dann wird es Zeit, den Gardinen wieder frischen Glanz zu verleihen. Aber wie wäscht man Gardinen richtig? Und welche Mittel können dabei zum Einsatz kommen?
In unserem Ratgeber erfahren Sie alles darüber, wie Sie Gardinen wieder weiß bekommen und wie oft diese Reinigung notwendig ist. Wir zeigen Ihnen wichtige Unterschiede auf und erklären Ihnen, wie Sie die Gardinen nach der Wäsche wieder trocken bekommen. Zum Schluss geben wir Ihnen Auskunft darüber, was eine professionelle Reinigung kostet und wann sie sinnvoll ist.
1. Gardinen benötigen regelmäßige Pflege
Sichtschutz spielt vor allem bei großen Fenstern eine wichtige Rolle. Moderne Rollos oder Vorhänge können sogar vor Hitze schützen und isolierend wirken. Gardinen haben jedoch nicht nur einen praktischen Nutzen. Sie sind äußerst dekorativ und können dem Raum Eleganz verleihen oder Gemütlichkeit schenken.
Leider ziehen Textilien Staub und Schmutz nahezu magisch an. Nach einiger Zeit weist eine weiße Gardine zwangsläufig einen Grauschleier oder Vergilbungen auf. Und auch unangenehme Gerüche setzen sich besonders gerne in den Fasern fest. Daher ist es enorm wichtig, dass Sie Ihre Gardinen regelmäßig pflegen und waschen.
Wortherkunft
Die Bezeichnung Gardine stammt von dem niederländischen Wort gordijne, was so viel wie Bettvorhang bedeutet.
Normalerweise reicht es aus, wenn Sie Ihre Gardinen etwa zweimal im Jahr von Staub und Schmutz befreien. Natürlich kommt es aber auch darauf an, in welchem Zimmer die Gardine hängt und wie stark die Geruchsbelastung ist. Vorhänge, die sich in der Küche befinden, müssen natürlich wesentlich häufiger gereinigt werden als Gardinen im Schlafzimmer.
In Raucherwohnungen setzt sich der Nikotingeruch bereits nach sehr kurzer Zeit im Stoff fest. Hier macht es Sinn, die Gardinen mindestens viermal pro Jahr gründlich zu reinigen.
1.1. Abgrenzung der Begriffe Gardine und Vorhang
Im normalen Sprachgebrauch werden die Begriffe Gardine und Vorhang in den meisten Fällen synonym benutzt. Daher werden wir es in diesem Ratgeber auch so handhaben.
Einrichtungsfachleute grenzen die Begriffe hingegen klar voneinander ab. Und diese Abgrenzung erfolgt über die Art des Material. Während Vorhänge zumeist aus schweren, undurchsichtigen Stoffe bestehen, zeichnen sich Gardinen durch leichte, transparente Stoffe aus.
Klar ist, dass Gardinen oder Vorhänge aus sehr vielen unterschiedlichen Materialien bestehen können. Besonders beliebt sind Gardinen aus Baumwolle, Leinen, Polyester, Mikrofaser oder Jaquard. Das Material und die Gardinenart sollten Sie stets auf die Verwendung abstimmen. Nehmen Sie daher dunkle, feste Stoffe, um einen Raum abdunkeln zu können und leichte, transparente Stoffe um dem Raum möglichst wenig Licht zu nehmen. Zudem kommt es darauf an, wie viel Sichtschutz Sie benötigen.
1.2. Verschiedene Gardinenarten
Wie eine Gardine gereinigt werden sollte, hängt maßgeblich mit der Art zusammen.
In der folgenden Tabelle stellen wir Ihnen die gängigsten Gardinenarten vor. Zusätzlich bekommen Sie Informationen darüber, wie pflegeleicht die einzelnen Arten sind.
Gardinenart | Merkmale | Pflegehinweise |
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klassische Gardine (Dekostore) |
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einfache Handhabung, oftmals für die Maschinenwäsche geeignet |
Schiebegardine/Flächenvorhänge |
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pflegeleicht, viele Modelle sind für Maschinen- oder Handwäsche geeignet |
Scheibengardine |
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Die Pflege gestaltet sich sehr einfach und bequem |
Raffrollo |
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Reinigung nur per Hand oder im Schonwaschgang möglich |
Plissees |
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leicht zu pflegen, Stoff darf jedoch nur per Hand in einer Wanne gewaschen werden |
2. Gardinen auf die Reinigung vorbereiten
Bevor Sie die Gardinen waschen können, müssen Sie diese entsprechend vorbereiten. Die erste Aufgabe besteht darin, die Gardine vom Fenster nehmen. Wie das funktioniert, hängt mit der Befestigungsart zusammen.
Wenn die Gardine auf einer Stange hängt, müssen Sie lediglich die Schlaufen abnehmen bzw. die Clipse von den Ringen lösen. In manchen Fällen ist es notwendig, dass Sie die Stange ein wenig aus den Halterungen lösen.
Schiebegardinen sind hingegen häufig durch Klettband an den Paneelwagen angebracht. Das Lösen gestaltet sich hier entsprechend leicht. Kunststoffteile wie Röllchen, Haken oder Rollen können Sie problemlos mitwaschen. In diesem Fall sollten Sie jedoch zum Schutz Wäschenetze benutzen.
Achten Sie unbedingt darauf, alle Metallteile vom Stoff zu entfernen. Diese können beim Waschen die Maschine beschädigen oder den Stoff zerstören.
Wenn Sie die Gardinen abgenommen haben, ist es wichtig, dass Sie zunächst den groben Schmutz ausschütteln bzw. ausklopfen. So können Sie vermeiden, dass Sie den gesamten Staub in die Waschmaschine tragen.
3. Vorhänge immer schonend waschen
Vor einigen Jahren war es noch sehr mühselig und zeitintensiv, Gardinen zu waschen. Mittlerweile können fast alle Stoffe ganz einfach in der Waschmaschine gewaschen werden. Natürlich sind manche Stoffe empfindlicher als andere. Daher müssen Sie natürlich stets auf die Herstellerangaben schauen und die Art der Wäsche an das Material anpassen.
Viele Gardinen halten eine Maschinenwäsche problemlos aus. Um die Struktur und die Farben zu erhalten, sollten Sie jedoch möglichst ein schonendes Programm mit einiger niedrigen Temperatur auswählen. Die Schleuderzahl sollte maximal bei 800 Umdrehungen liegen.
Normalerweise reicht ein normales Feinwaschmittel aus. Handelt es sich jedoch um weiße Gardinen, die einen Grauschleier aufweisen, sollten Sie spezielles Gardinenwaschmittel verwenden. Dieses enthält optische Aufheller und Bleiche, die das Weiß wieder strahlen lassen.
Natürlich können Sie Ihre Gardinen auch per Hand in einer Schüssel oder Wanne waschen. Diese Art der Reinigung schont das Gewebe, kann jedoch den Nachteil haben, dass nicht alle Flecken gelöst werden können. Die Handwäsche ist jedoch eine gute Möglichkeit, empfindliche Stoffe zu reinigen, die für die Maschinenwäsche nicht geeignet sind. Für große Vorhänge und lange Einweichzeiten bietet sich vor allem eine Badewanne an.
Sie können statt oder zusätzlich zum Waschmittel auch einige Hausmittel zur Reinigung Ihrer Gardinen einsetzen. Mit Hilfe dieser Mittel können Sie beispielsweise Flecken entfernen oder Grauschleier durch Bleichen beheben. Im Gegensatz zu chemischen Mitteln sind sie sehr umweltfreundlich und gewebeschonend.
Im Folgenden bekommen Sie einen kleinen Überblick über Hausmittel, die Sie verwenden können, um Ihre Vorhänge zu waschen.
- Backpulver/Natron: Diese Mittel helfen dabei, dass weiße Gardinen ihren Grauschleier verlieren. Geben Sie bei der Maschinenwäsche ein Tütchen Backpulver oder Natron zum normalen Waschmittel hinzu. Wenn Sie die Gardine per Hand waschen, lösen Sie ein Päckchen Backpulver in warmem Wasser auf. Lassen Sie den Stoff etwa zwei Stunden einweichen.
- Salz: Salz ist ein gutes Reinigungsmittel, wenn es um Vergilbungen von Zigarettenrauch geht. Füllen Sie dazu die Badewanne mit warmem Wasser. Geben Sie im Anschluss pro Liter Wasser etwa 120 Gramm Salz hinzu. Am besten lassen Sie die Gardinen über Nacht in dem Salzwasser einweichen. Danach können Sie den Stoff wie gewohnt per Hand oder in der Waschmaschine waschen.
- Essig: Aus farbigen Stoffen können Sie hartnäckige Verfärbungen gut mit Essig lösen. Lassen Sie Ihre Gardinen dazu über Nacht in einer Mischung aus Essig und warmem Wasser einweichen. Anschließend gut durchspülen.
- Cola: Klingt komisch, ist aber sehr wirksam gegen einen Grauschleier. Die Phosphorsäure sorgt dafür, dass graue Gardinen wieder strahlend weiß werden. Geben Sie dazu ein halbes Glas Cola in eine Badewanne mit warmem Wasser. Sie können die Cola auch zusätzlich in das Weichspülerfach Ihrer Waschmaschine geben und einen normalen Waschgang starten.
- Tinte: Auch blaue Tinte können Sie einsetzen, wenn Sie Ihre Gardinen waschen möchten. Dieses Mittel hilft vor allem gegen Vergilbungen. Dazu ein paar Tropfen Tinte statt Weichspüler in die Waschmaschine geben. Natürlich können Sie Tinte auch bei einer Handwäsche benutzen.
4. Gardinen müssen hängend trocknen
Nicht nur das Waschen, sondern auch das richtige Trocknen von Gardinen spielt eine große Rolle. Vorhänge oder Gardinen sollten Sie auf keinen Fall in den Trockner geben. Dies kann dazu führen, dass der Stoff einläuft oder sich verzieht.
Am besten ist es, wenn Sie Ihre Gardinen nach der Wäsche feucht an ihren ursprünglichen Platz hängen. Dort können Sie den Stoff glattziehen und wenn nötig wieder in Form bringen. Falls der Stoff noch sehr nass ist und tropf, können Sie ihn zuvor auf der Wäscheleine kurz antrocknen lassen. Um Schimmelbildung vorzubeugen, ist es wichtig, dass Sie den Raum während der Trocknungszeit regelmäßig belüften.
Tipp: Wählen Sie zum Gardinen waschen am besten einen warmen Sommertag aus. So kann der Stoff schnell trocknen.
Durch das Aufhängen im nassen Zustand kommt es sehr selten vor, dass der Stoff Knitterfalten aufweist. Sollte dies dennoch der Fall sein, können Sie die meisten Stoffe bei geringer Temperatur bügeln. Dabei darf der Stoff ruhig noch etwas feucht sein.
Eine Ausnahme bilden hingegen Plissees. Diese müssen nach dem Waschen für etwa 12 Stunden im geschlossenen Zustand trocknen. Öffnen Sie das Plissee jedoch etwa alle drei Stunden für circa 15 Minuten, um ein Zusammenkleben zu verhindern.
5. Eine professionelle Gardinenwäscherei aufsuchen
Bei schwierigen Stoffen oder sehr teuren Gardinen können Sie diese selbstverständlich auch in eine professionelle Reinigung geben. Ansonsten kann es schnell mal passieren, dass ein empfindlicher Stoff Schaden nimmt und nicht mehr zu retten ist. Egal ob Flächenvorhang, Raffrollos oder Plissees – in einer Gardinenwäscherei ist das Fachpersonal auf jede Gardinen- und Stoffart spezialisiert.
Einige Wäschereien bieten zudem einen Rund-um-Service an. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter zu Ihnen nach Hause kommen, die Gardinen abhängen und zur Reinigung mitnehmen. Im Anschluss werden die Vorhänge wieder an ihrem ursprünglichen Platz aufgehängt. So sparen Sie sich nicht nur das Waschen, sondern auch das lästige Auf- und Abhängen.
Wie viel es kostet, Gardinen waschen zu lassen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Diese sind:
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- Gardinenart
- Stoffart
- Größe der Gardine
- gewünschter Service (nur reinigen lassen oder auch Auf- und Abhängen)
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Dabei können die Reinigungen entweder nach kg, qm oder lfm abrechnen. Daher ist es sehr schwierig zu berechnen, wie viel eine professionelle Reinigung kostet. Am besten fragen Sie daher in einer Wäscherei Ihrer Wahl nach.
Danke für diese Reinigung Tipps. Das war ein sehr guter Beitrag. Ich finde es immer schwierig herausfinden was am besten hilft.