Die besonders hochwertige Schurwolle ist im Vergleich zu anderer Wolle recht unempfindlich und hat zahlreiche positive Eigenschaften.
Mit dem richtigen Waschen sorgen Sie dafür, dass Ihre Merino-Kleidungsstücke nicht einlaufen und haben lange Freude daran.
Halten Sie sich einfach an unsere verschiedenen Pflegetippstipps, damit Ihre Woll.Kleidungsstücke lange schön aussehen.
Textilien aus Naturfasern bieten oftmals einen hervorragenden Tragekomfort – so auch Kleidung aus Merinowolle. Damit Sie möglichst lange von den positiven Eigenschaften profitieren, sollten Sie Merinowolle richtig waschen. Erfahren Sie, auf welche Weise und wie oft dies erfolgen sollte und lesen Sie weitere Tipps und Tricks, was weiterhin bei der Pflege zu beachten ist.
1. Merinowolle ist atmungsaktiv und temperaturregulierend
Merinowolle wird – wie der Name es schon andeutet – von der Wolle des Merinoschafes gewonnen. Sie findet in vielen Kleidungsstücken Verwendung – häufig in Pullovern, Schals, Mützen, Socken, Jacken oder auch Decken. Auch Outdoor-Sportler haben das natürliche Material in letzter Zeit für sich entdeckt und nutzen es in ihrer Funktionswäsche. Im nachfolgenden Video erfahren Sie mehr über Merinowolle statt Kunstfaser in Outdoor-Bekleidung:
https://www.youtube.com/watch?v=u-jpT1Q0ceY
Die positiven Eigenschaften der Merinowolle liegen vor allem in ihren besonders feinen und weichen Fasern, was durch ihren hohen Luftanteil begründet ist. Dadurch bietet das Naturmaterial eine perfekte Klimaregulierung sowie eine gute Isolation. Wir haben die wichtigsten Vorteile, aber auch einige Nachteile der Merinowolle kurz für Sie zusammengefasst:
- hoher Tragekomfort
- atmungsaktiv
- wärmt im Winter und kühlt im Sommer
- bindet Feuchtigkeit
- antibakteriell
- sehr weich und kratzt nicht
- stinkt nicht so schnell
- ziemlich knitterfest
- relativ lange Trocknungszeit
- schwer im feuchten Zustand
- nicht so robust und widerstandsfähig
- relativ hochpreisig
- Gefahr von Mulesing bei Billigprodukten
Mit Mulesing soll verhindert werden, dass Merino-Schafe von der Fliegenmade befallen werden. Allerdings handelt es sich dabei um ein tierquälerisches Verfahren, das in Australien und Neuseeland, aber auch in Asien zum Einsatz kommt. Immer mehr Hersteller achten aber darauf, dass ihre Woll-Lieferanten diese Methode nicht anwenden. Fragen Sie nach, wenn Sie Wert auf das Tierwohl legen.
2. Merinowolle waschen: Nicht so oft und in der Waschmaschine
Wie oft Sie Textilien aus Merinowolle waschen, hängt vom Verschmutzungsgrad und der Geruchsbildung ab. Schonender ist es, wenn Sie dies nicht zu häufig tun – zumal das Material nicht so schnell riecht und zudem eine Art „Selbstreinigungseffekt“ besitzt. So kann es oftmals ausreichen, die Kleidungsstücke an die Luft zu hängen – am besten bei feuchter Witterung. Durch den Wasserdampf in der Luft werden Schmutzpartikel und schlechte Gerüche abtransportiert.
Damit Ihre Merino-Kleidung nicht einläuft, sollten Sie auf die Temperaturen achten, mit denen Sie die Merinowolle waschen. Empfohlen werden zwischen 30 °C und 40 °C im Normalwaschgang in der Waschmaschine. Stellen Sie dabei einen niedrigen Schleudergang mit etwa 600 Umdrehungen pro Minute ein. So wird die Wäsche bereits angetrocknet, ohne zu sehr beansprucht zu werden.
Die meisten Hersteller empfehlen die Maschinenwäsche vor der Handwäsche. Ansonsten kann es passieren, dass die Kleidung mit der Hand zu heiß gewaschen wird. Doch noch größer ist die Gefahr, dass Sie die Merinowolle beim Waschen bzw. danach zu stark kneten und wringen. Gerade im feuchten Zustand können sich durch die mechanischen Einwirkungen die Fasern ineinander verhaken. So kann das Kleidungsstück verfilzen und einlaufen. Hinzu kommt, dass bei Handwäsche in der Wolle Schmutzreste zurückbleiben können.
Tipp: Wenn das Merino-Kleidungsstück nach dem Waschen immer noch stinkt, können Sie Essig oder Natron beim nächsten Spülgang hinzugeben. Einige Nutzer haben den Geruch wegbekommen, indem sie die betreffende Kleidung einmalig bei 60 Grad gewaschen haben. Diese Information geben wir aber nur unter großem Vorbehalt an Sie weiter, denn es besteht die Gefahr des Einlaufens.
3. Ohne künstliche Zusätze waschen und sanft trocknen
Sowohl bei Maschinen- als auch Handwäsche kommt es auf das richtige Waschmittel an. Allgemein wird ein Normalwaschmittel empfohlen, während Wollwaschmittel eher für gröbere Wolle gedacht ist. Wichtig ist vor allem, dass das Waschmittel keinen Weichspüler enthält und zudem frei von Enzymen ist. Andernfalls kann das Enzym Protease die Eiweißmoleküle in den feinen Merinofasern aufspalten und beschädigen. In der Folge verschleißt die Kleidung schneller. Auch lassen Enzyme die Fasern aufquellen, sodass sich Knötchen bilden und die Fasern in der Folge verfilzen.
Expertentipp: Lassen Sie die Merino-Kleidungsstücke mindestens einen Tag nach dem Tragen ruhen. So erlangen die Fasern ihre Widerstandsfähigkeit und Elastizität zurück.
Die beste Empfehlung, um Merinowolle zu waschen, ist ein ph-neutrales Waschmittel oder eine entsprechende Seife – am besten in Bio-Qualität und ohne künstliche Zusätze. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie sich für ein spezielles Merino-Waschmittel entscheiden, das verschiedene Marken inzwischen anbieten.
Nach dem sanften Schleudern in der Maschine ist die Wäsche nicht mehr so nass und schwer, so dass Sie diese ganz bequem an der Leine trocknen können. Sollte ein Kleidungsstück recht schwer sein oder Sie möchten es besonders sorgsam behandeln, wird es am besten im Liegen getrocknet. So können Sie verhindern, dass sich die Fasern verziehen. Nur in den seltensten Fällen darf Merinowolle in den Trockner – und dann auch nur im Kaltluftprogramm.
Achtung: Zum richtigen Waschen von Merinowolle meiden Sie bitte alle Waschmittel, die Weichspüler, Bleichmittel, Proteasen oder kationische Tenside enthalten.
4. Pflegeanleitung lesen und kleine Tricks anwenden
Zum Abschluss möchten wir Ihnen noch einige Tipps und Tricks verraten, die noch mehr zur Pflege Ihrer Merinotextilien beitragen:
- Das Wichtigste ist, dass Sie zuerst immer die Pflegeanleitung des Herstellers beachten. Nur wenn gar nichts geht und Sie das Kleidungsstück nicht sauber bekommen oder es noch nach dem Waschen stinkt, können Sie einige Hausmittel ausprobieren.
- Schließen Sie vor dem Waschen alle Reißverschlüsse, um eine Beschädigung der Wollfasern zu vermeiden.
- Um die Kleidungsstücke zu schonen, können Sie diese auch in entsprechende Wäschesäcke geben.
- Empfehlenswert ist zudem, die Kleidung auf links zu wenden.
- Waschen Sie helle und dunkle Textilien getrennt voneinander, damit nichts abfärben kann.
- Hin und wieder ist ein zweiter Spülgang ratsam, um alle Waschmittelreste sowie mögliche geruchsverursachende Bakterien aus der Wolle zu entfernen.
- Ziehen Sie die Kleidung nach dem Waschen kurz und vorsichtig lang.
- Merinowolle muss nicht unbedingt gebügelt werden. Wenn doch, verwenden Sie höchstens heißen Dampf. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie die Wollkleidung bereits auf der Wäscheleine mithilfe einer Dampfbürste glätten.
- Ein Trick, um lose Fasern aus der Merinowolle zu entfernen und einer Knötchenbildung vorzubeugen, lautet wie folgt: Waschen Sie Merinokleidung hin und wieder zusammen mit einem groben Stoff – zum Beispiel einer Jeans. Dabei sollten Sie aber unbedingt darauf achten, dass kein spitzes Detail die Wolle beschädigen kann. Beispielsweise sollten Sie den Jeansreißverschluss unbedingt schließen.
5. Empfehlung der Redaktion: Spezialwaschmittel für Merinowolle
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