- Die Fäden für die Produktion von Seide werden aus dem Kokon der Seidenraupe gewonnen. Der Faden eines einzelnen Kokons kann dabei bis zu 4000 Meter lang sein. Eine günstige und dem Tierschutz entsprechende Alternative zur Seide ist beispielsweise Viskose.
- Seide gehört zu den Materialen, die sehr empfindlich und pflegeintensiv sind. Am besten waschen Sie Textilien aus Seide immer mit der Hand. Wenn Sie Kleidung in der Waschmaschine waschen wollen, wählen Sie unbedingt einen Schonwaschgang mit einer Temperatur von maximal 30 Grad.
- Kleine Flecken auf Seidentextilien können Sie mit einer Mischung aus Wasser und Seidenshampoo beseitigen. Babypuder und Speisestärke sind hingegen bei Fettflecken die erste Wahl. Bei hartnäckigen Verschmutzungen geben Sie die Kleidung am besten in die chemische Reinigung.
Kleidungsstücke aus Seide sind wunderbar weich und schmiegen sich optimal an den Körper an. Sie sind im Bereich der Textilien ein echtes Luxusgut. Aufgrund ihrer vielen positiven Eigenschaften ist Seide noch immer ein sehr beliebtes Material. Aber wie kann ich Seide waschen? Wie viel Grad hält sie aus und gibt es spezielle Waschmittel?
In unserem Ratgeber erfahren Sie alles darüber, wie Sie Kleidungsstücke aus Seide richtig waschen. Wir erklären Ihnen, worum es sich bei Seide handelt und wie sie gewonnen wird. Außerdem informieren wir Sie ausführlich darüber, mit welchem Waschmittel und bei welcher Temperatur Sie Seide waschen dürfen. Zuletzt geben wir Ihnen Tipps, wie Sie beispielsweise Flecken aus einer Seidenkrawatte entfernen können.
1. Seide ist ein Produkt der Seidenraupe
Egal ob Seidenbluse, Seidenhemd, Seidenkleid oder Seidenwäsche – Kleidungsstücke aus diesem Material erfreuen sich großer Beliebtheit. Seide ist genau wie Wolle eine tierische Faser. Es gibt jedoch auch einen großen Unterschied zwischen diesen beiden Materialien. Während Wolle eine echte Faser ist, wird Seide aus einem Faden hergestellt.
Seide ist ein sehr hochwertiges Material und gehört genau wie Kaschmir zu den teuersten Naturfasern. Sie besitzt viele positive Eigenschaften, die das Tragen von diesen Kleidungsstücken besonders angenehm macht. Zudem glänzt sie schön und ist äußerst robust.
Seidenstoffe sind:
- haut- und allergikerfreundlich
- temperaturregulierend
- leicht
- schnelltrocknend
- atmungsaktiv
- formbeständig
- weitestgehend knitterfrei
Da Seide jedoch sehr teuer in der Produktion ist, besteht die meiste Kleidung nicht zu 100% aus Seide. So wird sie häufig mit anderen Gewebearten wie Baumwolle oder Wolle gemischt. Diese Mischgewebe weisen oftmals optimale Eigenschaften auf, da sie die Vorteile der einzelnen Stoffe vereinen.
Der Handel mit Seidenraupen im Mittelalter
Im Mittelalter war es in China strengstens untersagt, Seidenraupen oder deren Kokons in andere Länder zu bringen. Wer gegen dieses Gesetz verstieß, wurde hingerichtet.
Seide besteht hauptsächlich aus Protein und wird von der sogenannten Seidenspinnerraupe produziert. Die gängigste und beste Seide stammt in der Regel vom Maulbeerseidenspinner. Er ernährt sich, wie der Name schon vermuten lässt, hauptsächlich von Blättern des Maulbeerbaumes.
Seide ist die einzige Endlos-Faser, die in der Natur vorkommt. Ursprünglich stammt das Material aus China, landete jedoch schnell über den Handelsweg in Europa. China ist jedoch heute noch immer der größte Seidenhersteller der Welt.
Um sich zu verpuppen, spinnt die Raupe einen Kokon. Dieser kann rund oder oval ausfallen. Die Fäden eines einzelnen Kokons sind im Schnitt etwa 3000 Meter lang. Damit die Raupe die Kokons am Ende nicht zerbeißt, werden sie von den Züchtern getötet, bevor sie schlüpfen können. Nur die Seidenspinner, die zur weiteren Züchtung benötigt werden, überleben.
Dass die Raupe qualvoll getötet wird, stößt vielen Tierschützern sauer auf. Daher rufen viele Organisationen dazu auf, alternative Materialien wie beispielsweise Viskose zu kaufen.
2. Viskose – die künstliche Alternative zur Seide
Viskose wird im Vergleich zur Seide chemisch hergestellt. Es handelt es sich jedoch nicht um eine Kunst-, sondern um eine Naturfaser. Die Fasern werden dabei aus dem Zellstoff von Holzarten gewonnen. Nach der Herstellung der Viskose folgen mehrere Trennverfahren und Entlüftungen, bis die Fasern letztendlich gesponnen werden können.
Die Viskose wird zwar fälschlicherweise Kunstseide genannt, ist jedoch eine gute und günstige Alternative zur Seide. Durch den Glanz sieht sie der echten Seide zum Verwechseln ähnlich. Zudem verfügt sie wie Seide über viele positive Eigenschaften.
Viskose
- weist einen glänzenden Effekt auf.
- ist hautfreundlich.
- verhindert Schweißgeruch.
- ist leicht und luftig.
- fühlt sich weich und samtig an.
Aus dem Material werden vorwiegend Blusen, Kleider, Röcke und Sakkos gefertigt. Aber auch im Bereich der Brautmode findet Viskose häufig Anwendung. Im Gegensatz zur Seide kann Viskose ganz normal mit Feinwaschmittel in der Waschmaschine gewaschen werden. Für das Trocknen im Trockner ist sie jedoch nicht geeignet.
Als Alternative zur Seide können Sie auch Kleidungsstücke aus Polyester, Polyamid oder Microfaser kaufen.
3. Seide richtig waschen
Seide ist ein sehr empfindliches Material. Sie gehört wie beispielsweise Wollpullover oder Spitzenoberteile zu dem Bereich der Feinwäsche. Mit der richtigen Pflege ist sie jedoch aufgrund des reißfesten Seidenfadens sehr robust und langlebig. Es gibt viele verschiedene Seidenqualitäten, die durch die unterschiedlichen Webverfahren oder Behandlungen entstehen. Auch in Bezug auf die Pflege spielt die Art des Seidengewebes eine große Rolle.
Nachfolgend geben wir Ihnen eine Anleitung, wie Sie Ihr Kleidungsstück aus Seide zu Hause reinigen können. Beachten Sie jedoch stets die Angaben des Herstellers auf dem Etikett. Während Sie die meisten Seidenstoffe selbst waschen können, müssen Sie einige zur Behandlung in eine chemische Reinigung geben.
Achtung: Seide ist sehr anfällig für Sonnenlicht. Vermeiden Sie es daher, die Kleidung zu lange der Sonne auszusetzen.
3.1. Seide per Hand oder im Schonwaschgang waschen
Seide ist sehr empfindlich und sollte auch dementsprechend behandelt werden. Wenn Sie reine Seide waschen möchten, bietet sich zunächst einmal die Handwäsche an. Weichen Sie dazu den Stoff in etwas lauwarmem Wasser und Waschmittel ein. Da die Seide sehr fein ist, sollten Sie unbedingt zu speziellem Waschmittel greifen. Im Fachhandel gibt es Pulver oder Gels, die besonders für Seide und Wolle geeignet sind.
Nach etwa fünf Minuten können Sie die Textilien aus dem Bad nehmen und vorsichtig mit kaltem Wasser ausspülen. Sie können zusätzlich noch einen Teelöffel Weinessig benutzen. So gehen Sie sicher, dass alle Seifenreste aus der Kleidung herausgewaschen werden.
Der Stoff darf nicht gerieben oder ausgewrungen werden. Ansonsten können die Fasern beschädigt werden oder die Form verlieren.
Es ist jedoch auch möglich, Seide in der Waschmaschine zu waschen. Vor allem dann, wenn es sich um eine Mischgewebe und keine reine Seide handelt. Verwenden Sie jedoch unbedingt einen Schonwaschgang, damit die Wäsche nicht zu stark geschleudert und beansprucht wird. Auch die Temperatur spielt eine wichtige Rolle. Genau wie andere Feinwäsche darf Seide nur bis zu einer Temperatur von 30 Grad gewaschen werden.
3.2. Kleidung aus Seide trocknen und bügeln
Nach dem Waschen ist die richtige Trocknung wichtig, damit der Stoff schön weich und glänzend bleibt. Denn gerade im feuchten Zustand ist Seide besonders empfindlich. Da der Stoff nicht ausgewrungen werden darf, müssen Sie versuchen das Wasser auf einem anderen Weg aus den Fasern zu bekommen. Dazu können Sie ein weiches Handtuch benutzen. Wickeln Sie das Kleidungsstück in dieses ein, damit die Feuchtigkeit schonend aufgenommen werden kann.
Im Anschluss können Sie es zum Trocknen auf die Wäscheleine hängen. Im nassen Zustand lässt sich der Stoff zudem sehr gut in Form ziehen.
Das Trocknen im Wäschetrockner sollten Sie hingegen unbedingt vermeiden, da ansonsten der zarte Seidenstoff zerstört wird. Das Trocknen in der Sonne kann zudem zu einer Vergilbung führen.
Die meisten Textilien aus Seide können Sie bügeln. Allerdings immer nur bei sehr geringer Hitze. Drehen Sie den Stoff dazu auf links, um die glänzende Seite zu schonen. Am besten lässt sich ein Seidenteil im feuchten Zustand bügeln. Da Seide jedoch weitestgehend knitterfrei ist, reicht es zumeist aus, wenn Sie die Kleidung an der Luft trocknen lassen.
4. Geeignete Hausmittel gegen Flecken in Seidentextilien
Es ist schnell passiert, dass beim Essen ein kleiner Fleck auf der Seidenbluse oder der Krawatte landet. Das ist sehr ärgerlich, denn Seide ist dafür bekannt, dass sie sehr empfindlich und schwer zu reinigen ist. Wenn es sich um hartnäckige Flecken handelt, sollten Sie das Kleidungsstück unbedingt in die chemische Reinigung geben.
Bei kleineren Flecken gibt es hingegen ein paar Tricks, mit denen Sie den Fleck schnell beseitigen können. Je frischer der Fleck ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ihn ohne professionelle Hilfe entfernen können.
Eine Möglichkeit ist es, Wasser mit etwas Seidenshampoo zu mischen. Diese Mischung auf den Fleck geben und einwirken lassen. Danach gründlich mit lauwarmem Wasser abspülen.
Auch Speisestärke oder Babypuder sind altbewährte Hausmittel gegen Fettflecken auf Seidentextilien. Geben Sie dazu das Puder oder die Stärke auf den Fleck. Sie können es zusätzlich vorsichtig mit einer Zahnbürste einreiben. Klopfen Sie das Puder nach etwa 20 Minuten ab. Im Anschluss können Sie noch Spülmittel einmassieren und einwirken lassen. Spülen Sie die Hausmittel danach mit etwas lauwarmem Wasser aus.
Damit keine Wasserflecken entstehen, sollten Sie nach der Fleckentfernung stets das gesamte Kleidungsstück waschen.
5. Seidenwaschmittel online kaufen
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