Um die Umwelt zu schonen, sollten Sie nur die Waschmittel verwenden, die Sie wirklich benötigen.
Ja, auch die Entscheidung, ob Sie besser Flüssigwaschmittel oder Pulver nutzen, hat einen Einfluss.
Beim Kauf von Waschmitteln achten Sie zudem darauf, dass diese wenig Füll- und chemische Stoffe enthalten.
In zahlreichen Waschmitteln finden sich Inhaltsstoffe, welche die Umwelt erheblich belasten. Wenn Sie Wert auf ein umweltfreundliches Waschmittel und ökologisches Wäsche waschen legen, sollten Sie neben Energie und Wasser sparen zudem bestimmte Produkte bevorzugen und andere meiden. Auch könnten Sie darüber nachdenken, ein solches Mittel selber zu machen. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.
1. Ökologisch waschen mit Baukasten-Waschmittel
Als besonders umweltfreundliches Waschmittel gilt das Baukasten-System. Dessen Vorteil ist, dass Sie verschiedene Komponenten ganz nach Bedarf dosieren oder ganz weglassen können. Dabei richten Sie sich nach dem Verschmutzungsgrad Ihrer Wäsche sowie nach der örtlichen Wasserhärte. Die drei Bausteine eines Baukasten-Waschmittels sind:
- kompaktes Grundwaschmittel
- Enthärter
- Bleichmittel
Wenn Sie diese so kombinieren, wie sie im jeweiligen Waschgang benötigt werden, entlasten Sie die Umwelt: Nur bei hartem Wasser müssen Sie Enthärter zugeben, während Bleichmittel in der Regel nur bei starken Flecken oder weißer Wäsche zum Einsatz kommt. Dies ist oft nur bei jedem vierten oder fünften Waschgang notwendig.
Die Dosierung ist bei jedem Hersteller unterschiedlich. So legen einige den Schwerpunkt auf den Härtegrad des Wassers, während andere in Bunt- und Weißwäsche unterscheiden und ihre Mittel nach Verschmutzungsgrad dosieren. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich immer nach den Verpackungsangaben richten.
In der nachfolgenden Tabelle haben wir beispielhaft die Dosierungsangaben eines Anbieters für Sie zusammengefasst. Allerdings kann dies nur ein Anhalt für Sie sein. Die Dosierung ist für eine Waschmaschine gedacht, die 4,5 kg fasst und sowohl für bunte und weiße Wäsche geeignet. Das hier verwendete Bleichmittel ist ab 50 °C wirksam und kann bei weißer und farbechter Buntwäsche zum Einsatz kommen:
Wasserhärte I | Wasserhärte II | Wasserhärte III | Wasserhärte IV | |
---|---|---|---|---|
Pulver | ||||
Waschmittel | 50 bis 90 ml | 90 ml | 90 ml | 90 ml |
Enthärter | 0 | 30 ml | 50 ml | 70 ml |
Bleichmittel | 50 ml | 50 ml | 50 ml | 50 ml |
Flüssig | ||||
Waschmittel | 50 bis 100 ml | 100 ml | 100 ml | 100 ml |
Enthärter | 0 | 0 | 40 ml | 60 ml |
Bleichmittel | 50 ml | 50 ml | 50 ml | 50 ml |
Laut Verbraucherzentrale kommen in Deutschland etwa 630.000 Tonnen Waschmittel und ca. 220.000 Tonnen Weichspüler sowie weitere Hilfsmittel beim Waschen zum Einsatz. Nicht wenige dieser Produkte belasten auch die Umwelt.
2. Drei Waschmittelarten für Ihre saubere Wäsche
Sie waschen vor allem dann ökologisch, wenn bestimmte Inhaltsstoffe nur bei Bedarf zum Einsatz kommen. Im Prinzip reichen dazu je ein kompaktes Voll- und Colorwaschmittel sowie ein Feinwaschmittel aus:
- Kompakte Vollwaschmittel nutzen Sie am besten für stark verschmutzte sowie helle bzw. weiße Textilien. Aufgrund des hygienischen Effektes können Sie damit beispielsweise auch helle Handtücher waschen. Die enthaltenen Bleichmittel und Aufheller sind dagegen nicht bei farbiger Wäsche zu empfehlen.
- In kompakten Colorwaschmitteln ist kein Bleichmittel enthalten. Deshalb sind sie gut geeignet für Buntwäsche, bei Seide oder Wolle jedoch zu meiden.
- Feinwaschmittel sind frei von Bleichmitteln, optischen Aufhellern sowie Enzymen. Einige davon können Sie zum Waschen von Seide und maschinenfester Wolle nutzen.
Tipp: Bio-Produkte sind in der Regel frei von gentechnisch veränderten Enzymen, Mikroplastik und Phosphaten. Zudem sind die enthaltenen Tenside oft pflanzlichen bzw. mineralischen Ursprungs und die meisten Inhaltsstoffe bio-zertifiziert. Dennoch sollten Sie die Zutatenliste beachten.
3. Weichspüler und spezielle Waschmittel sind überflüssig
Auf folgende Waschmittel können und sollten Sie beim ökologischen Waschen verzichten:
- Weichspüler: Sie können Duftstoffe enthalten, die Allergikern schaden bzw. Allergien auslösen können. Zudem belasten sie das Abwasser und haben gleichzeitig keinerlei reinigende Wirkung.
- Spezialmittel: Gemeint sind damit beispielsweise Farb- oder Schmutzfangtücher oder auch Produkte für schwarze Wäsche. Diese schwächen nur Ihren Geldbeutel.
- Hygienewaschmittel: Sie enthalten desinfizierende Substanzen mit möglicherweise allergieauslösenden und deutlich abwasserbelastenden Eigenschaften. Solche Waschmittel machen höchstens Sinn, wenn ein Familienmitglied in seiner Gesundheit beeinträchtigt ist – beispielsweise mit einer ansteckenden Krankheit oder einer geschwächten Immunabwehr.
- Wollwaschmittel: Diese enthalten zwar keine Bleichmittel und Enzyme, allerdings manchmal spezielle Weichmacher, damit die wolligen Kleidungsstücke flauschig und weich werden.
- Caps oder Pods: Diese portionierten Waschmittel reinigen laut einem Test der Stiftung Warentest Ihre Weißwäsche schlechter als Pulver. Zwar ist kein Bleichmittel enthalten, doch sie bergen auch eine Gefahr für Haushalte mit Kindern. Denn diese beißen gerne mal in die bunten Waschmittel hinein.
- Jumbo-Packungen: In großen Verpackungen mit Vollwaschmittel sind bis zu 30 Prozent Füllstoffe enthalten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Salze, die keinerlei Reinigungsleistung haben und dabei auch noch die Gewässer belasten.
4. Waschmittel selber machen hat Vor- und Nachteile
Ein umweltfreundliches Waschmittel selber herstellen klingt vorerst vielversprechend. Auf diese Weise haben Sie selbst in der Hand, welche Zutaten hineinkommen und können sicher sein, dass es ohne Duftstoffe und ganz natürlich ist. Auch einiges an Geld können Sie damit einsparen. Zum Einsatz kommen dabei eigentlich nur zwei Komponenten: Wasserenthärter (z. B. Natron, Waschsoda oder Borax) und Kern- bzw. Gallseife. Wie das geht, erfahren Sie hier:
Einem selbst hergestellten Waschmittel fehlen allerdings die Tenside. Das sind waschaktive Substanzen, die für die eigentliche Waschkraft sorgen. Zwar löst auch klassische Seife die Verschmutzungen, doch wird sie in der Waschmaschine nicht so gut abtransportiert. Das hat zur Folge, dass die Textilien nicht richtig gereinigt werden und mit der Zeit an Qualität verlieren. Auch die Hygiene bleibt auf der Strecke. Nicht zuletzt kann sich die Seife in der Waschmaschine ablagern.
5. Flüssig- oder Pulverwaschmittel – was ist besser?
Was die Umweltbelastung betrifft, zeigte sich in einem Test der Stiftung Warentest, dass beide Varianten sich in etwa gleichen. Auch in Sachen Reinigungsleistung können hochwertige Flüssigwaschmittel durchaus mit Pulver mithalten. Was Sie sonst noch zu den Pros und Contras der beiden Waschmittelarten wissen sollten, stellen wir Ihnen in unserem Überblick vor:
Flüssigwaschmittel
- weiße Rückstände auf der Wäsche werden vermieden
- lässt sich einfacher lagern
- frei von Bleichmitteln
- geeignet bei niedrigen Temperaturen und für Buntwäsche
- enthält Konservierungsstoffe sowie mehr Tenside als Pulver
- ungeeignet für Weißwäsche, da keine Bleichmittel enthalten
Pulverwaschmittel
- wirkt bei höheren Temperaturen gegen Keime
- geeignet ab 40 Grad Celsius
- gut geeignet für weiße und helle Textilien
- frei von Konservierungsstoffen
- kann bei falscher Dosierung Rückstände auf der Kleidung oder in der Waschmaschine hinterlassen
- enthält Bleichmittel
6. Ihr bestes Waschmittel: Wenig Füllstoffe und hoch konzentriert
Wenn Sie ein konventionelles Waschmittel kaufen und die Umwelt nicht unnötig belasten wollen, sollten Sie sich auch genau anschauen, welche Inhaltsstoffe verwendet werden. Wir haben Ihnen die wichtigsten aufgelistet:
- Konservierungsmittel und antibakterielle Inhaltsstoffe sind schwer abbaubar und gelten als allergieauslösend. Die sogenannten Biozide schaden zudem Kleinstlebewesen in Gewässern.
- Duftstoffe werden nicht im Klärwerk abgebaut und können zudem Allergien auslösen. Dazu zählen beispielsweise Cinnamal, Majantol und Isoeugenol. Sind mehr als 0,01 Prozent im Waschmittel enthalten, müssen sie auf der Verpackung angegeben sein.
- Tenside werden entweder natürlich gewonnen oder synthetisch hergestellt. Sie sorgen für die Waschkraft des Waschmittels. Die heute verwendeten Tenside müssen innerhalb von 28 Tagen zerfallen und abgebaut sein. In dieser Zeit können sie dennoch – je nach Art des Tensids – die Umwelt mehr oder weniger belasten.
- Füll- bzw. Rieselstoffe bestehen aus Natriumsulfat, das die Abwässer belastet. Diese Salze sind vor allem in XXL-Packungen reichlich enthalten.
Tipp: Laut Umweltbundesamt erkennen Sie ein umweltfreundliches Waschmittel daran, dass es weniger Füllstoffe und chemische Zusätze enthält und hoch konzentriert ist. Es sollte einen geringen Natriumsulfat-Anteil enthalten und zudem mit maximal 70 Gramm pro Waschgang bei normaler Verschmutzung ausreichen. Mehr Infos erhalten Sie hier.
7. Ökologisches Flüssigwaschmittel online kaufen
Keine Produkte gefunden.
Keine Produkte gefunden.
Keine Produkte gefunden.